Gesundheit
17.11.2020

Wissenswertes zum Tiernotdienst

Auch wenn sich jeder Tierbesitzer wünscht, niemals den Tiernotdienst zu brauchen, so ist es doch wichtig zu wissen, an wen man sich wenden muss, wenn das Haustier Symptome zeigt, die eine sofortige Behandlung erfordern – insbesondere mitten in der Nacht oder an einem Sonn- oder Feiertag.

Das bedeutet aber auch, dass man in der Lage sein muss zu erkennen, in welchen Fällen ein Noteinsatz erforderlich ist. Wenn ein Tier zum Beispiel in einen Unfall – meist ein Zusammenstoss mit einem Auto oder ein Sturz aus grosser Höhe – verwickelt ist, dann handelt es sich um eine Notsituation. Bei einem Tier, das ganz plötzlich erkrankt, handelt es sich in der Regel ebenfalls um einen Notfall. Nicht selten ist dann eine Vergiftung die Ursache. Mehrere Symptome weisen darauf hin: wiederholtes Erbrechen, starker Durchfall, Blut im Stuhl, Harn oder Erbrochenen, Gleichgewichtsverlust, Fieber, Atemprobleme, Mattigkeit, Appetitlosigkeit usw.

Ist die Ordination des gewohnten Tierarztes zum Zeitpunkt des Notfalls geschlossen und ist er nicht im Bereitschaftsdienst, kann er zumindest an einen Tiernotdienst verweisen. Oft gibt schon die Begrüssungsnachricht des Anrufbeantworters Auskunft über die Kontaktdaten der nächstgelegenen Tierklinik mit Notdienst. Damit sich der diensthabende Tierarzt in der Tierklinik auf den Fall vorbereiten und das Tier effizient behandeln kann, ist eine telefonische Ankündigung sinnvoll. Trotzdem sind je nach Auslastung längere Wartezeiten möglich.

Es gibt auch telefonische und Online-Tiernotdienste, die rund um die Uhr erreichbar sind. Auf diesem Weg ist es möglich, schnelle Hilfe zu erhalten, etwa wenn man sich nicht sicher ist, ob es sich auch wirklich um einen Notfall handelt. Muss das Tier behandelt werden und befindet es sich im Einsatzgebiet, können diese Notdienste einen Tierarzt zum betroffenen Tier schicken. Diese Möglichkeit ist besonders interessant für Tierbesitzer, die nicht mobil sind. Diese Einrichtungen können auch für Kliniken fungieren, die selbst keinen Notdienst haben. Sie sammeln relevante Informationen, auf deren Grundlage sie einen Bericht verfassen. Dieser wird dann an die nächstgelegene Tierklinik gesendet, zu der sich der Besitzer mit seinem Haustier begibt.

Was die Kosten angeht, ist darauf hinzuweisen, dass abseits der «normalen» Öffnungszeiten höhere Tarife gelten. Beispielsweise sind bei einem vergifteten Tier, etwa bei einem Hund, der Schokolade gefressen hat, mit ungefähr CHF 200.– zu rechnen. Ein anderer klassischer Notfall ist ein Tier, das von einem Auto angefahren wurde. Bei dieser Art von Einsätzen ist es schwierig, die Kosten abzuschätzen, da sie stark vom Zustand des Tieres abhängen. Der Preis für ein Röntgen beträgt ungefähr CHF 90.–, eine Konsultation für die Basisversorgung des verletzten Tieres kostet über CHF 100.–. Bei mobilen Notdiensten sind zusätzlich zum Preis für die Behandlung durch den Tierarzt auch die Anfahrtskosten abhängig von der Strecke zwischen der Klinik und dem Einsatzort zu bezahlen.