Trainieren Sie mit Ihrem Hund für einen Obedience-Wettkampf
Obedience (also Gehorsam) ist ein herausfordernder, aber für alle zugänglicher Hundesport, bei dem Teamarbeit und Präzision im Mittelpunkt stehen. Sie findet bei immer mehr Hundehalterinnen und -haltern in der Schweiz Gefallen, sowohl bei Amateurinnen als auch bei eingefleischten Hundetrainern. Aber wie trainiert man seinen Hund, um im Obedience-Wettbewerb zu bestehen? Was sind die wichtigsten Übungen, bewährte Methoden und mögliche Stolpersteine? Hier finden Sie eine umfassende Anleitung für den Einstieg.
Was ist ein Obedience-Wettkampf?
Der Gehorsam-Wettbewerb (nach offiziellen FCI-Normen Obedience) ist ein Hundewettkampf, bei dem es um Erziehung und Präzision geht. Dabei soll der Hund verschiedene Kommandos des Herrchens/Frauchens schnell, bereitwillig und präzise durchführen: Fuss, Abruf, Kontrolle auf Distanz, Apportieren usw.
Unterschiede zu anderen Hundewettkämpfen
Im Gegensatz zu Agility oder Canicross, bei denen Geschwindigkeit oder Ausdauer gefragt sind, beruht Obedience auf folgenden Punkten:
- Wie gut Sie Ihren Hund im Griff haben,
- Wie gut Sie seine Aufmerksamkeit aufrechterhalten,
- Und wie gut Ihr Vertrauensverhältnis zu ihm ist.
Ziel ist nicht die körperliche Leistung, sondern die Teamarbeit. Wenn Sie diese Disziplin ausüben möchten, bietet die Kynologische Gesellschaft Val-de-Ruz (SCVR) Kurse für Personen an, die an Grundprüfungen oder an Begleithundeprüfungen (CTUS/ChA) teilnehmen möchten.
Warum sollten Sie mit Ihrem Hund für einen Obedience-Wettkampf üben?
1. Die Beziehung zu Ihrem Vierbeiner stärken
Obedience-Training schafft eine echte emotionale Bindung. Der Hund lernt, sich auf Sie zu konzentrieren und Ihnen auch bei Ablenkungen zuzuhören.
2. Seine mentalen Fähigkeiten fördern
Gehorsamkeit ist eine hervorragende kognitive Stimulation, ideal für lebhafte, intelligente oder leicht abgelenkte Hunde.
3. Gutes Verhalten fördern
Ein gut ausgebildeter Hund ist ruhiger, vorhersehbarer und im Alltag einfacher zu handhaben (vor allem in der Stadt oder in einer Gruppe).
4. Spass haben
Der Wettbewerb ist eine bereichernde Erfahrung sowohl für Halterin oder Halter als auch für Hunde. Sie verleiht der Erziehung Sinn.
Die wichtigsten Kommandos, die Ihr Hund vor dem Wettkampf können muss
Bevor Sie sich an einem Wettbewerb anmelden können, muss Ihr Hund die folgenden Kommandos beherrschen:
- Abruf: Der Hund kommt sofort zurück, sobald Sie ihn rufen
- Bei Fuss mit oder ohne Leine: auf gleicher Höhe mitlaufen, nicht ziehen oder vorauslaufen
- Grundkommandos: Sitz, Platz, Steh
- Bleib: Stillhalten, auch bei Ablenkung
Wichtig ist, dass diese Befehle mit Freude und bereitwillig erlernt werden, damit der Hund auf Dauer motiviert bleibt.
Wichtigste Übungen für einen erfolgreichen Obedience-Wettbewerb
Je nach Niveau (Beginners, Klasse 1, internationale Klasse) werden folgende Übungen gefordert:
- Sitz, Steh oder Platz aus der Bewegung
- Apportieren
- Kontrolle auf Distanz
- Geruchsidentifizierung (fortgeschritten)
- Sozialverträglichkeit (keine Reaktion auf andere Hunde, Menschen oder Lärm)
Genauigkeit, Haltung und Ausführungsgeschwindigkeit sind entscheidend für die Punktzahl.
Effektive und positive Dressurmethoden
Für nachhaltiges und hundefreundliches Lernen sollten Sie Methoden bevorzugen, die auf folgenden Grundlagen basieren:
- Positive Verstärkung (Leckerlis, Spielen, Streicheleinheiten)
- Schrittweises Lernen
- Geduld und Wiederholung
- Kurze, aber häufige Trainings (10 bis 15 Minuten genügen)
Vermeiden Sie Zwangsmethoden. Diese beeinträchtigen die Motivation und schaden der Beziehung.
Geringe Verletzungsrisiken
Auch wenn Obedience ein sanfter Sport ist, können manche Hunde:
- Sich beim Laufen oder durch Ausrutschen verletzen
- Erkrankungen des Bewegungsapparates entwickeln (vor allem grosse oder sehr engagierte Hunde)
Gut zu wissen:
Bei Verletzungen oder Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit einer körperlichen Tätigkeit ist eine Tierarztbehandlung je nach gewähltem Selbstbehalt mit Animalia Classic und Comfort gedeckt.
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Häufige Fehler, die Sie mit Ihrem Hund vermeiden sollten
- Etappen überspringen: alles auf einmal lernen wollen
- Zu viel korrigieren: Dies nimmt dem Hund die Motivation
- Zu lange trainieren: Qualität statt Quantität
- Die Bedeutung der Belohnung unterschätzen: Sie ist der Schlüssel zum Lernen
Wie läuft ein Obedience-Wettkampf ab?
1. Anmeldung und Empfang
Sie müssen Mitglied eines Vereins oder Verbandes sein, um teilnehmen zu können.
Die Wettbewerbe werden in der Schweiz von der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) organisiert. Das offizielle Reglement und die Wettkampfdaten finden Sie unter www.tkamo.ch.
2. Durchgang vor einem Richter
Sie führen eine Reihe von vorgeschriebenen Übungen durch, die nach Genauigkeit, Motivation und Ausführung benotet werden.
3. Schlussbewertung
Die Gesamtpunktzahl entscheidet darüber, wie erfolgreich der Wettkampf bestritten wurde. Die Symbiose zwischen Hund und Herrchen bzw. Frauchen wird besonders geschätzt.
Zusammenfassung
Der Obedience-Wettkampf ist eine bereichernde Erfahrung für Hunde und Halterin oder Halter. Strenge, Geduld und Wohlwollen sind dabei gefragt, das Training sorgt aber auch im Alltag für eine enge Bindung mit Ihrem Vierbeiner.
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FAQ – Obedience
Ab welchem Alter kann man anfangen, mit seinem Hund Obedience zu trainieren?
Mit der Sozialisierung können Sie bereits im Alter von 2–3 Monaten beginnen, aber ein strukturiertes Training beginnt normalerweise im Alter von 6 Monaten. An offiziellen Wettbewerben sind gemäss Reglementen Hunde ab 12 Monaten zugelassen.
Muss ich einen Rassehund haben, um Obedience zu trainieren?
Nein, das ist nicht nötig. Alle Hunde dürfen mitmachen, sofern sie gut erzogen und motiviert sind. Einige Rassen reagieren etwas schneller, aber das Wichtigste bei Obedience ist die Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner.
Wie lange dauert es, bis mein Hund für einen Wettkampf bereit ist?
Das hängt vom Hund, seinem Alter und Ihrer Erfahrung ab. Rechnen Sie mit 3 bis 12 Monaten regelmässigen Trainings. Der Fortschritt stellt sich Schritt für Schritt ein, machen Sie sich und Ihrem Hund keinen Druck.
Kann ich professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Ja. Zahlreiche Hundeclubs und spezialisierte Hundetrainerinnen und -trainer in der Schweiz bieten spezielle Vorbereitungen für Obedience-Wettkämpfe an. Fragen Sie zu diesem Thema Ihren Tierarzt um Rat!