Gesundheit
15.07.2020

Nutzen einer Koproskopie

Unter Koproskopie versteht man die Untersuchung von Exkrementen; zum Beispiel zur Erkennung eines Parasitenbefalls bei Haustieren, aber auch, um gewisse Verdauungs- oder Herz-Lungen-Erkrankungen zu diagnostizieren. Das mag vielleicht wenig appetitlich klingen, ist aber sehr aufschlussreich.

Was wird bei einer Koproskopie gemacht?

Grob gesagt, werden bei einer Koproskopie Kotproben unter einem Mikroskop untersucht. Das kann direkt erfolgen, indem die Exkremente mit Wasser vermischt werden. Mit anderen Techniken werden die untersuchenswerten Bestandteile konzentriert, um sie besser analysieren zu können (Flotations-, Sedimentationsverfahren usw.). Mit bestimmten Techniken können sogar die Larven von Magen-Darm-Würmern isoliert werden, um gewisse Krankheiten besser diagnostizieren zu können. Sind spezielle Instrumente erforderlich, wird die Probe in einem Labor untersucht, aber grundsätzlich kann jeder Tierarzt mit einem Mikroskop eine Koproskopie vornehmen.

Was ist der Nutzen dieser Untersuchung?

Katzen und Hunde leiden oft unter Parasitenbefall, insbesondere im Magen-Darm-Trakt. Daher wird geraten, sie regelmässig zu entwurmen. Trotzdem leiden manche Tiere unter parasitär übertragenen Verdauungskrankheiten, die mithilfe einer Koproskopie besser diagnostiziert werden können. Durch das schnelle und relativ kostengünstige Verfahren können die Eier oder Larven des betreffenden Parasiten erkannt werden, was eine gezielte Behandlung ermöglicht. Manchmal entdeckt der Tierarzt den Parasiten nicht gleich in der ersten Probe, da seine Ausscheidung periodisch erfolgen kann. Daher muss er die Untersuchung mehrmals wiederholen, bis er sich sicher sein kann, dass ein negatives Ergebnis stimmt.

Koproskopien sind zudem äusserst nützlich für die Diagnose von Atemwegs- und Herz-Lungen-Erkrankungen. Manche Würmer nisten sich nämlich in der Lunge oder in den Blutgefässen ein, während sich ihre Larven im Darm entwickeln. Diese können dann in den Exkrementen entdeckt werden.

Eine Koproskopie kann auch bei gesunden Tieren sinnvoll sein. Führt der Tierarzt vor der Entwurmung eine Koproskopie durch, kann er beurteilen, ob eine Behandlung wirklich nötig ist und sie allenfalls an den gefundenen Parasiten anpassen. So ist die Entwurmung genau auf das Haustier abgestimmt und die Behandlung erfolgt nur bei einem echten Bedarf. Das vermindert nicht nur die Umweltbelastung durch Medikamente, sondern wirkt auch der Entwicklung von Resistenzen bei Parasiten entgegen.

Natürlich stellt eine Koproskopie zusätzlich zur Entwurmung einen weiteren Kostenfaktor dar und es steht jedem Tierbesitzer frei, sich dafür oder dagegen zu entscheiden. Für Züchter handelt es sich aber um eine interessante Option, da bei Gruppen-Koproskopien mehrere Hunde auf einmal untersucht werden können. So kann bei Vorliegen einer Anomalie einerseits jedes Tier einzeln untersucht werden und andererseits kennt man so die in der Zucht vorhandenen Parasiten und kann sie besser ausrotten.

Die Koproskopie ist also ein wichtiges Hilfsmittel für jeden Tierarzt. In der zunehmend personalisierten medizinischen Betreuung von Haustieren ist sie genau das Richtige, um parasitären Erkrankungen bei unseren Lieblingen vorzubeugen.