Gesundheit
29.06.2020

Hitzschlag bei Hund und Katze

Hunde und Katzen sind – genau wie der Mensch – homoiotherme Tiere. Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur auf einem konstanten Niveau halten. Die Thermoregulation ist der Mechanismus, mit dem der Körper seine Normaltemperatur bei Hitze und Kälte aufrechterhält. Eine Störung der Thermoregulation wirkt sich auf den Zustand des Tieres aus.

Von Hitzschlag spricht man bei einem Anstieg der Körpertemperatur auf über 40 °C. Hunde sind öfters davon betroffen als Katzen. Auslöser sind hohe Aussentemperaturen. Ein Hitzschlag kann aber auch anstrengungsinduziert, also durch hohe körperliche Belastung in heisser Umgebung verursacht sein. Im schlimmsten Fall kann ein Hitzschlag zu einem Hitzeschock und in der Folge – trotz Sofortmassnahmen – zum Tod des Tieres führen. Rasches und richtiges Handeln ist gefragt und ein Tierarzt muss so schnell wie möglich kontaktiert werden.

Hunde- und Katzenbesitzer sollten wissen, wie sie einem Hitzschlag ihres Lieblings vorbeugen. So muss das Tier den ganzen Tag über freien Zugang zu Wasser sowie zu einem belüfteten und schattigen Platz haben. Ausserdem sollte man den Vierbeiner nie in einer Umgebung einsperren, in der hohe Temperaturen herrschen. Ein dramatisches Beispiel dafür sind Hunde, die bei grosser Hitze im Auto vergessen werden. Auf körperliche Betätigung während der heissesten Stunden des Tages sollte ebenfalls verzichtet werden. Im Sommer ist die Gefahr für Hitzschläge natürlich besonders gross. Junge, alte, übergewichtige und brachycephale Tiere (mit platter Nase) sind besonders anfällig dafür.

Konnte der Hitzschlag nicht verhindert werden, ist es wichtig, einen solchen zumindest zu erkennen. Erste Warnzeichen sind starkes Hecheln und Schwächegefühl. Das Tier kann auf sein Unwohlsein auch durch Winseln aufmerksam machen sowie dadurch, dass es einen kühleren Platz in seiner Umgebung sucht. Weitere typische Symptome sind vermehrter Speichelfluss, ein schwankender Gang, Zittern, Erbrechen oder sogar Lethargie. Diese Symptome werden von hohem Fieber begleitet – die Körpertemperatur steigt auf über 40 °C (Rektaltemperatur) an.

Die wichtigste Sofortmassnahme ist, die Körpertemperatur des Tieres zu senken. Danach gilt es, die verschiedenen Symptome zu behandeln und dabei die Vitalfunktionen zu unterstützen. Zuerst sollte das Tier mit Wasser besprüht werden. Ausserdem ist für Luftzufuhr zu sorgen, zum Beispiel mit einem Ventilator oder einem geöffneten Fenster. Massieren des Tieres und Eisbeutel helfen, die Wärme aus dem Körper abzuleiten. Ausserdem kann Alkohol an wenig behaarten Hautstellen (zwischen den Ballen, in den Ohrmuscheln und rund um den Genitalbereich), aber unter keinen Umständen auf dem ganzen Körper, aufgetragen werden. Mit diesen Massnahmen kann die Körpertemperatur des Tieres auf eine Rektaltemperatur von 39 °C gesenkt werden. Eine tiefere Temperatur ist zu vermeiden, da sonst eine Unterkühlung droht. Selbstverständlich handelt es sich bei alledem nur um Erste-Hilfe-Massnahmen. Das Tier muss danach unbedingt von einem Tierarzt versorgt werden.